Allein im Grundschulalter leiden rund 140.000 Kinder in Deutschland unter versteckten Hörproblemen. Ein neu entwickelter Bochumer Test liefert "spielerisch" Ergebnisse über die Hör- und Sprachverarbeitung.
Hör- und Sprachverarbeitung bei Kindern
Der BASD (Bochumer Auditiver Sprachdiskriminationstest) funktioniert wie eine Mischung aus klassischem Hörtest und einem Memory-Spiel.
Das Gerät ist nicht viel größer als ein Gameboy und hat ein Display, auf dem die Kinder Gehörtes mit bestimmten Symbolen, beispielsweise Karten, in Verbindung bringen. Nach zehn bis zwölf Minuten liefert der Test eindeutige Ergebnisse über die Hör- und Sprachverarbeitung der Kinder. Entwickelt wurde der Test unter Federführung von Prof. Katrin Neumann, Leiterin der Pädaudiologie und Phoniatrie der Hals-Nasen-Ohren-Klink des St. Elisabeth-Hospitals Bochum (Universitätsklinik der RUB). Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Screening für Neugeborene
Prof. Katrin Neumann ist Beraterin der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Unter ihrer Mithilfe wurde in Deutschland der Hörtest (Screening) für Neugeborene als verpflichtendes Standardverfahren eingeführt. Dieser Anspruch auf einen Hörtest ist seit 2009 gesetzlich verankert. Prof. Neumann hofft, dass nun auch der BASD möglichst flächendeckend in HNO-, Kinderarztpraxen und von Logopäden eingesetzt wird
Ruhr-Uni Bochum