Ich gehöre nun schon eine lange Zeit zu dieser Gruppe, die sich selbst hilft.
Einer Gruppe seltener liebenswerter Vögel, die sich selbst die Tauben nennen.
Eine Gruppe, taub und trotzdem hörend.
Eine CI-Selbsthilfegruppe, geboren aus der Erkenntnis, dass geteiltes Leid, halbes Leid ist, dass auch andere dieses Leid ertragen müssen. Geboren aus der Erkenntnis, dass Erfahrung und Information eine unerlässliche Ergänzung zu Wissen ist.
Doch wichtiger ist der Halt, das Verständnis, die Stütze der Gruppe.
Guten Tag zusammen.
Auch wenn man es durch die Überschrift annehmen könnte, ich bin kein Taubenzüchter.
Meine Taube ist mein schwerhöriger Schatz. Auf einer Seite mit Hörgerät ausgestattet und auf der anderen mit einem CI verdrahtet, lauscht sie hingebungsvoll meiner genuschelten Sprachausgabe. Aber auch mit Hightech versehen, fällt das Verstehen - aber auch das Hören schwer. Manchmal hege ich allerdings den Verdacht, dass sie mich sehr wohl verstanden hat, aber nichts hören will.
Mein Weg zum CI nach 48 Jahren einseitiger Taubheit
von Marion
Die ersten acht Jahre meines Lebens habe ich ganz normal gehört. Zwar war ich ein „Erkältungskind“, aber mit den Ohren hatte ich keine Probleme. Doch dann bekam ich Masern und gleich im Anschluss daran Mumps. Während der Masernerkrankung hatte ich fürchterliche Ohrenschmerzen und während des Mumps merkte ich, dass ich es nicht mehr hörte, wenn ich mich z.B. hinter dem rechten Ohr kratzte.
Das Hörenlernen - Der langsame Weg in die Welt des Hörens von Marion
Nachdem das CI nach drei Wochen wieder unter die Hörschwelle zurückgefahren worden war, begann der langsame Weg des Hörenlernens.
Über drei Monate war ich fast jeden Freitag zur Anpassung im CIC Hagen, danach noch zwei Monate jede zweite Woche. Erst dann wurden die Abstände größer. Frau Tekampe hat mir immer drei Programme aufgespielt: bei Programm 1 fing der Tinnitus gerade an, bei Programm 2 war er wesentlich lauter und Programm 3 war ein Übungsprogramm mit der Lautstärke, dass ich Sprache verstehen konnte, aber auch mit presslufthammerartigem Tinnitus.
Protokoll CI Reha Bad Nauheim vom 02.01.2014 - 24.01.2014
1. Tag Anreise 02.01.2014 Abfahrt: 8:30 h Ankunft: 20:00 h Fahrtkilometer ca. 800
Die Ankunft nach nahezu 12 Stunden Fahrt mit oft Staus und dichtem Verkehr, das sehr schön gelegene Haus und auch die herzliche Begrüßung durch den anwesenden Arzt und Krankenschwester erweisen sich schon vom Anfang an als sehr erfolgversprechend.
Die ersten drei Wochen mit dem CI – erste Höreindrücke nach 48 Jahren Taubheit von Marion
16.11.2012
Heute ist es endlich soweit. Genau 48 Jahre, nachdem ich rechts mein Gehör verloren habe, habe ich heute den Sprachprozessor angepasst bekommen.
Zuerst tat sich gar nichts, dann war da eher ein Ton links und dann habe ich ihn rechts gehört. Damit wurde aber nur die Lautstärke festgelegt, die ich erst einmal ertragen kann.
Am komischsten ist das Gefühl im Kopf: wattig, leicht schwindelig, kribbelig, kaum richtig zu beschreiben.
Ich möchte Ihnen meine CI Geschichte erzählen, um Ihnen Mut zu machen, den CI Weg zu gehen……
Zunächst möchte ich mich Vorstellen!
Mein Name ist Susanne Joy. Ich bin 51 Jahre jung und wie mein Name schon verspricht „ein fröhlicher Mensch“. Meine große Leidenschaft ist das Motorradfahren, wobei meine Freunde sagen, ich brauche kein Motorrad, weil ich - bei der Geschwindigkeit, die ich mit selbigem an den Tag lege - sowieso von jedem Fußgänger überholt werde.
Donnerstag, 3.3.05:
Fahrt zur Uniklinik Frankfurt. Dort habe ich erst mal vor der Audiologie gesessen und gewartet, da keiner auf das Klingeln reagiert hat (um zum Hörtest oder so zu gelangen, muss man Klingeln und warten, bis jemand kommt und einen mitnimmt).