CI-SHG Hagen BilddateiWarendorf, eine Stadt im Münsterland mit etwa 36000 Einwohnern ist dieses Mal Ziel des jährlichen Ausflugs der CI SHG Hagen und Umgebung. Pünktlich um 8 Uhr sammelt der Bus von Bösert aus Altena, die „Hörschnecken“ am Höing in Hagen ein. Schnell sind die mitgebrachten Sachen verstaut und der freundliche Busfahrer bittet über die buseigene Sprechanlage zum Anschnallen. Regen begleitet den Bus auf der Fahrt ins Münsterland. Erstes Ziel in Warendorf ist der Parkplatz vor der Innenstadt, denn hier treffen sich die „Hörschnecken“ mit Sigrid Foelling, einer Redakteurin der CIV NRW News, die uns Warendorf zeigen wird. Die Gruppe meldet ihre Ankunft bei Sigrid an und die kurze Wartezeit, bis unsere „Stadtführerin“ eintrifft, verbringen die Hörschnecken mit einem kleinen Picknick. Durch Schirme geschützt, trotzt die fröhliche Runde dem unfreundlichen Regenwetter. Mitgebrachtes frisches Brot, diverse Aufstriche, Käsestückchen, nussig leckere Waffeln, dampfender Tee, duftender Kaffee und nervenstärkende Süßigkeiten bilden ein ungewöhnliches Frühstücksbuffet. Die inzwischen eingetroffene Sigrid stellt sich zwischen dem Happenfassen der Gruppe vor.

CI-SHG Hagen BilddateiDann heißt es, Warendorf wir kommen. Die Stadt der Pferde, wie Warendorf sich auch nennt, empfängt uns mit bedecktem Himmel aber regenfrei. So können wir uns das Nordrhein-Westfälische Landgestüt ohne nass zu werden ansehen. Inzwischen sind die Hörschnecken und auch der Busfahrer, der uns auf der Stadtbesichtigung begleitet, mit unseren FM-Anlagen ausgestattet. Sigrid hat das Mikro erhalten und erzählt der Gruppe Wissenswertes über das Gestüt. So erfahren die Mitglieder der Selbsthilfegruppe, dass hier etwa 150 Hengste ein anstrengendes Zuchtleben führen. Die armen Kerle müssen von Februar bis April für Nachwuchs sorgen. Dem Gestüt angeschlossen, ist die Deutsche Reitschule, die Hengste und Wallache als Lehrpferde für Fortbildungs- und Prüfungslehrgänge zur Verfügung stellt.
Sigrid schwärmt von der Warendorfer Hengstparade und der Symphonie der Hengste, beeindruckende Veranstaltungen, die Herzen von Pferdeliebhabern im Galopp schlagen lassen und das Landgestüt weit über die Grenzen Warendorfs hinaus bekannt gemacht haben. In Warendorf gibt es auch ein Denkmal von Halla, der Wunderstute, mit der Hans Günter Winkler, Ehrenbürger der Stadt, grandiose Siege im Reitsport feierte.
Durch die Stallungen und über eine Emsbrücke führt unser Weg vorbei an einer mit Graffiti geschmückten Mauer in die historische Altstadt. Ziel ist erst einmal der Marktplatz, der von denkmalgeschützten Häuser eingekreist wird. Als wir hier ankommen, herrscht gerade Markttrubel. Doch das tangiert die Gruppe nicht besonders, denn durch die FM- Anlage stört der gesellige Störlärm nicht weiter. Das alte gotische Rathaus wurde kurz nach dem Stadtbrand von 1404 errichtet und besitzt tatsächlich eine induktive Ringschleife im Saal. Vor dem Rathaus finden wir den Marienbrunnen und dort auch ein dreidimensionales Gussbild der Stadt. Nicht ohne Stolz zeigt uns Sigrid ihr unter Denkmalschutz stehendes Haus am Marktplatz, das seit dem 19. Jahrhundert im Familienbesitz ist. Sigrids unterhaltsame Anekdoten zeugen von einer ehrlichen Liebe zu „ihrer“ Stadt. So macht es ganz besonderen Spaß, Warendorf und seine kleinen Geheimnisse und liebenswerten Eigenarten kennenzulernen. So schlendern wir durch die Petersiliengasse, ein früheres Rotlichtviertel, finden eine Menge Pferde aus Pappmaschee, die bunt angemalt herumstehen, an Fassaden hängen oder gar in Litfaßsäulen stehen, besuchen den Heumarkt und den Schweinemarkt. Hier sehen wir den Schweinekopf in der Hausfassade und wir dürfen das Hinterteil des Schweines suchen. Wo das steckt, wird hier nicht verraten. Fahrt hin und sucht selber, denn Warendorf ist wirklich eine Besichtigung wert. Zu Mittag kehren wir im Historischen Brauhaus Warintharpa ein. Hier bekommen wir ein hübsch angerichtetes Buffet mit Leckereien zum Hunger stillen. Das urige Restaurant im alten Fachwerkhaus strahlt Ruhe und Gemütlichkeit aus. Für 11,80 € pro Person dürfen wir uns preiswert den Wams voll schlagen.

Gesättigt und gestärkt geht es in die zweite Besichtigungsrunde. Gestärkt ist wichtig, denn Sigrid hat etwas Besonderes für die „Hörschnecken“ organisiert, eine Kirchturmbesteigung mit dem alten, ehemaligen Küster als Führer. Das bekommt nicht jeder. Der Berichterstatter und ein paar andere Schlappis bekommen das auch nicht, denn die bleiben lieber in der heiligen Halle der Kirche und bewegen ihre gut gefüllten Bäuche durch das Kirchenschiff. Derweil bewegt sich der Rest Hörschnecken schneckengleich die Treppen des Kirchturmes hinauf. Sie werden später von dem grandiosen Ausblick über die Stadt berichten, vom Glockenstuhl und dem großen Uhrwerk für die Kirchturmuhr.
Die Kirche ist die St. Laurentius Kirche, die älteste Kirche der Stadt, erbaut im 15 Jahrhundert.
St. Laurentis ist Zentrum der mehrtägigen Festtage rund um das Fest Mariä Himmelfahrt. Eine bekleidete Gliederpuppe aus dem 17. Jahrhundert stellt dabei die Jungfrau Maria mit Kind dar. Beim stillen Besichtigungsgang durch die Kirche finde ich das Gnadenbild der „Glorreichen Jungfrau von Warendorf“ gut durch Glas geschützt. Der Kopf ist schwarz durch einen Brand und absichtlich so belassen. Mariä Himmelfahrt ist in Warendorf ein ganz besonderes Fest. Es werden große Bögen aufgestellt und diese werden mit Gasflammen beleuchtet. An den Häusern der Altstadt werden rote Laternen, die Bungen angebracht und beleuchten die Straßen.

Eines der bedeutendsten Werke der Hochgotik in Westfalen ist zweifellos der Warendorfer Altar, der leider nur noch aus Fragmenten besteht. Das Mittelteil steht hier in Warendorf, einige Bildtafeln sind verschollen, andere in Museen.

Die Turmbesteiger kommen zurück und müssen auf die Besichtigung der Kirche verzichten, weil gerade eine Messe stattfindet und wir nicht stören wollen.CI-SHG Hagen Bilddatei
Wir schauen uns noch ein wenig die Stadt an und lernen so auch die Drachenköppe kennen, die so manche Giebel in Warendorf schmücken. Es sind drachenkopfartige Skulpturen, die aus den Wänden herausragen.
Sigrid macht uns auf das Café Hülsmann aufmerksam, das Warendorfer Pferdeäppel anbietet. Was sind Pferdeäppel?
Hülsmann drückt es so aus:
Zitat
Was für Salzburg die Mozartkugeln, sind für Warendorf und den Rest der Welt die original Pferdeäppel: Handgerollte Schokoladentrüffel in Vollmilch und Zartbitter, als Pferdeäppel original und originell zugleich auf Stroh gebettet, im Einmachglas. Jede Schokoladen-Trüffel ist einzigartig, in Form, Struktur und Größe. Ein must-have aus Warendorf
Wir nähern uns dem Ende unserer Stadtführung, die sogar mit Sonne dienen konnte. Sigrid hat als krönenden Abschluss Kaffee und Kuchen im Café Engelchen vorbestellt. Bunte Kuchen-/Tortenplatten werden auf die Tische gestellt und Kaffee verteilt. Boh, lasst Kalorien um mich sein. Lecker.
Mit dem gemeinsamen Gruppenfoto, auf dem durchweg zufriedene Gesichter in die Kamera lächeln, lassen wir den Tag ausklingen. Sigrid hat uns einen schönen und informativen Tag beschert und wir sagen herzlichen Dank dafür.

Text und Bilder: Peter G.A. Hölterhoff

Die CI- Selbsthilfegruppe Hagen

Die Hörschnecken (CI SHG Hagen und Umgebung)

Wenn Sie

  • Informationen rund um das CI haben wollen ( das CI ist eine Innenohrprothese für hochgradig schwerhörige und gehörlose Kinder und Erwachsene),
  • CI – Träger sind,
  • überlegen, ob für Sie ein CI in Frage kommt, aber dazu 1000 Fragen haben,
  • Probleme mit dem Hören haben,
  • sich einfach mal mit Betroffenen austauschen wollen,
  • mit anderen Ihre Freude über das neue Hören teilen wollen,
  • erfahren wollen, dass auch andere die gleichen Sorgen und Probleme haben,
  • in lockerer Atmosphäre sich alle Sorgen und Fragen zum CI von der Seele reden wollen,
  • ihre Angehörigen Sie begleiten und unterstützen wollen,

dann sind Sie bei uns genau richtig.

Kontakt:

Leitung: Marion Hölterhoff ,  Tel. 02374752186
Stellvertretung: Dieter Fraune, Tel. 02333/89126
E-Mail: ci-shg-hagen@civ-nrw.de   

Die Gruppe ist Mitglied im CIV-NRW e.V. - www.civ-nrw.de
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